Haflinger
Obwohl der Haflinger zu den bekanntesten Kleinpferderassen zählt, ist über seine Entstehung wenig bekannt. Die Wurzel der Rasse mag im robusten Bergpferd gelegen haben, das neben dem Haflinger auch Noriker und Schweizer Jurapferd begründete. Zur Zeit der Kreuzzüge hatten die Adelsgeschlechter Tirols Pferdezuchten und nahmen bei der Rückkehr aus dem Heiligen Land nach Möglichkeit auch orientalische Pferde mit in das Etschtal, welches beim Reschen beginnt und über Meran und Bozen führend in den Golf von Venedig mündet. Die Zuchtgeschichte des modernen Haflingers begann 1874; in diesem Jahr wurde der Hengst 249 Folie geboren, der Linienbegründer und erster eingetragener Hengst dieses Zuchtgebietes. Er brachte orientalisches Blut über seinen arabischen Radautzer Vater 133 El Bedavi XXII in die Zucht. Erst ab 1899 führte die Rasse den Namen „Haflinger“, zuvor bezeichnete man sie als orientalisches Halbblut. Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges erlitt die Zucht einen Rückschlag, welcher durch die Friedensverträge von St. Germain verstärkt wurde – Südtirol fiel an Italien. Nur durch das Engagement der Nordtiroler Züchter konnte der Niedergang der Zucht in Österreich aufgefangen werden. Der Haflinger kann als besonders vielseitige Rasse bezeichnet werden: ein stabiles Kleinpferd, das neben rassetypischem Charme ein attraktives Exterieur aufweist. Haflinger sind ausschließlich Füchse mit hellem Langhaar, die Größe liegt zwischen 140 und 150 cm Stockmaß.
