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Bosniake

Am Balkan waren die kleinen Landpferde in idealer Weise den Bedürfnissen der Kleinbauern angepasst. Sie trugen als Säumer große Lasten, ließen sich gut reiten und halfen unermüdlich bei der Feldbestellung. Die Geschichte der Bosnischen Rasse zerfällt in drei Perioden: die Frühzeit, die türkische Herrschaft und daran anschließend die österreichische. Hunnische und magyarische Einflüsse verhalfen den kleinen Pferden zu Ausdauer, kräftige Knochen, gute Muskulatur und ruhiges Wesen. Nach der Schlacht von Mohács 1526 gelangte Bosnien unter die Hohe Pforte – die Pferde der Oberschicht erhielten ein orientalisches Gepräge. Allerdings wurde die Landespferdezucht vernachlässigt und keinerlei Mittel zu ihrer Verbesserung aufgewendet. Die gesamte bosnische Zucht lag zu Beginn der Okkupation durch Österreich-Ungarn im Jahre 1878 darnieder, weil die Kriege die meisten Pferde gefordert hatten. Österreich-Ungarn begann, erneut gute Pferde für den militärischen und landwirtschaftlichen Gebrauch zu züchten. In der Man richtete man Beschälstationen ein, organisierte das Gestütswesen neu und stellte alles unter militärische Leitung. Huzulen-Hengste halfen mit, die Zucht wieder zu festigen. Daneben waren zahlreiche Araberhengste im Einsatz, darunter insgesamt 60 Originalimporte aus Syrien und einige aus Bábolna. In Mostar, Nevesinje  und Konjic errichtete man drei wichtige Hengstdepots, zu denen 1884 ein weiteres in Sarajevo hinzukam. Heute gibt es aufgrund der Balkankriege nur wenige Tiere.

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Erfreulicherweise gibt es aktuell wieder Bemühungen, auch in Österreich wieder eine klein, stimmige Population aufzubauen. Dies geschieht in enger Zusammenarbeit mit Slowenien. Gerne vermitteln wir dazu Kontakte.

Das Buch "Das Bosnische Gebirgspferd" von Gertrud Grilz-Seger und Thomas Druml dient als fundierte Einführung.

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